Zum Inhalt springen

Meinung zu: AK-Streit: Hrabal nimmt Löffler ins Visier

Ich finde es ehrlich gesagt schamlos, sich in der Causa „Wahlplakat vor AK-Wahllokal in der OMV“ hinter Andeutungen zu verstecken, die in der Sache unklar bleiben (hätte, könnte, vielleicht usw.), als Person aber eindeutig einen AK-Funktionär in Verruf bringen. Mehr Mut zur Wahrheit wäre wünschenswert.

Faktum 1: Der Wahlleiter ist dafür verantwortlich, dass die Wahl ordnungsgemäß über die Bühne geht. Das Plakat war unrechtmäßig angebracht.
Faktum 2: Die Story vom gestohlenen Plakat ist vielleicht gut erfunden, eine genaue Betrachtung des Plakates, die Dank hochauflösender Digitalfotografie möglich ist, beweist eindeutig: Dieses Plakat ist frisch aus der Druckerpresse, nicht der kleinste Einriss, nicht der kleinste Bug. So ein makelloses Plakat bekommt man selten. Siehe nebenstehendes Foto

Faktum 3: Es ist auch vor dem Wahllokal ein Plakatständer gestanden, obwohl es eine interne Betriebsanweisung gibt, die Parteiwerbung auf dem Betriebsgelände verbietet.  Dass sich die FSG darüber hinwegsetzt und die OMV-Geschäftsführung darüber hinwegsieht ist schlimm genug, einem politischen Mitbewerber aber zu unterstellen, er habe sich widerrechtlich Plakate – und wahrscheinlich auch noch einen FSG-Plakatständer – besorgt, um dann ein selbst begangenes Vergehen aufzuzeigen, bringt mich wieder zum Drei-Groschen-Krimi.
Faktum 4: Es fehlt das Motiv. Friedrich Löffler hat das falsch angebracht Plakat erst nach (!) Ende der Wahlzeit über die Medien an die Öffentlichkeit gebrach. Als Motiv kommt daher Wahlbeeinflussung nicht in Frage. Das aufgehängte Plakat unmittelbar vor dem Wahllokal hat hingegen vielleicht den einen oder anderen Wähler sehr wohl beeinflusst. Das ist ein Motiv. Die FSG hat aber einen ganz anderen Grund Fritz Löffler bei seinen Kolleginnen und Kollegen mit Anschuldigungen schlecht zu machen: Immerhin hat er durch seine Arbeit einen Gleichstand an Mandaten bei den Betriebsratswahlen geschafft. Und das schon zwei Mal. Trotz Repressalien lässt er sich nicht den Mund verbieten. Das tut der FSG offenbar weh.
Faktum 5: Es ist nicht das einzige vergehen der FSG im Wahlkampf. Auch in einem öffentlichen Gebäude der Gemeinde Hohenau hing ein FSG-Wahlwerbeplakat, das nach Hinweis aber anstandslos entfernt wurde.
Apropos Anstand: Wenn man eine Wahl verliert, soll man das mit Anstand machen und nicht den Wählerinnen und Wählern und dem bösen politischen Mitbewerber die Schuld geben.
Mit einem Einspruch der Wahl würde man sich nicht lächerlich machen, weil es eindeutige Beweise gibt. Aber es würde am Ergebnis nichts ändern, daher wird es keinen Einspruch geben. Aber: Einem Kollegen zu unterstellen, er hätte vielleicht Plakate entwendet und dieses selbst widerrechtlich an einer Türe befestigt, fügt dem Ruf dieses Kollegen eindeutig Schaden zu. Was möglicherweise nur rechtlich geklärt werden kann.
Faktum ist: Fritz Löffler hat sich zu Recht über das Plakat erregt, der Wahlleiter, der seine Funktion überparteilich auszuüben hat, hat das Plakat ohne Kommentar entfernen zu lassen. Er hat dies nur unter heftigen Vorwürfen getan, entgegen den Vorschriften der Wahlordnung. Soweit die Tatsachen. Alles andere gehört ins Reich der Gerüchte, Anschuldigungen – und vielleicht sogar - Verleumdungen.

Zurück