„Vor genau zehn Jahren wurden die Projektunterlagen der Marchfeld Schnellstraße S8 zum UVP-Verfahren eingereicht, vor zwei Jahren wurde durch das damalige Verkehrsministerium ein positiver Bescheid zur Umweltverträglichkeit ausgestellt und seit 9 Monaten hängt die Region überhaupt in der Luft, als durch das Bundesverwaltungsgericht überraschend die Beweisaufnahme im UVP-Beschwerdeverfahren beendet wurde. Seither warten wir auf eine Erkenntnis, wie es mit der Entlastungsmaßnahme für 18.000 Anrainerinnen und Anrainer weitergeht“, betont Landtagsabgeordneter und Gänserndorfs Bürgermeister René Lobner.
„Mit dem durch die Verkehrsministerin verordneten Baustopp der ASFINAG wurde nun aber bereits die nächste Hürde bereitgestellt. Schon heute fahren bis zu 35.000 Fahrzeuge direkt an den Haustüren der Anrainerinnen und Anrainer vorbei – ein Umstand, der durch das Wachstum der Region für viele verständlicherweise unerträglich geworden ist. Heute werden im täglichen Stau an der B8 unzählige Tonnen vermeidbares CO2 produziert. Fakt ist auch, dass wir noch morgen Straßen brauchen werden, denn nicht jeder kann auf den Zug als Verkehrsmittel setzen. Und der Öffentliche Verkehr mit Bussen wird genauso wie das Elektroauto auch in Zukunft auf Asphalt fahren“, unterstreicht Lobner die Wichtigkeit des Straßenbauprojektes.
„Aus der Region, vom Land und vom Landtag gibt es ein klares Bekenntnis zur S8. Es braucht jetzt Taten, um den Menschen zu helfen – und keine Taktikspiele, um persönliche Weltanschauungen durchzusetzen. Bei diesem Projekt geht es letztendlich darum, den Marchfelderinnen und Marchfeldern vor Ort zu helfen und so den Herausforderungen einer stark wachsenden Region zu begegnen“, so Lobner.
„Die Situation ist für die Betroffenen in der Region unerträglich“, bringt es NÖ Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko auf den Punkt. „Nach wie vor stauen sich 35.000 Fahrzeuge pro Tag durch Deutsch-Wagram und andere Gemeinden im Marchfeld. Nach wie vor herrscht ein Widmungsstopp für Betriebsgebiete aufgrund fehlender Verkehrsinfrastruktur. Nach wie vor herrscht Unklarheit, wie es weitergeht. All das geht auf Kosten der Lebensqualität, des regionalen Arbeitsmarkts und der Verkehrssicherheit. Geht es nach dem Land Niederösterreich, dann muss die Entlastung für die Region endlich Realität werden.“
Zwtl.: Vorbereitungen durchgeführt
Land NÖ und ASFINAG haben in der Vergangenheit bereits mit den Vorbereitungen zum Bau der S8 begonnen. „Seitens des Landes haben wir etwa die Umfahrung Gänserndorf Süd um rund fünf Millionen Euro errichtet. Diese dient auch als Zulaufstrecke für die Marchfeldschnellstraße“, berichtet Schleritzko. Seitens der ASFINAG wurden etwa drei Millionen Euro alleine in archäologische Grabungsarbeiten auf 30 Hektar an Flächen investiert.