Präsident NR Ing. Hermann Schultes: Rede im Parlament

Abgeordneter Ing. Hermann Schultes (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren hier im Hohen Haus! Wir leben in einer Zeit, in der viele Nachrichten kommen, die uns erschrecken. Aber das Einzige, was momentan wirklich Konjunktur hat, ist das dagegen Sein. Beim dagegen sein da finden sich die Leute zusammen. Man könnte fast sagen, das dagegen Sein ist das neue Gemeinsam. Es gibt aber noch das wirkliche Gemeinsam, nämlich draußen bei uns auf dem Land, da weiß ich es, da bin ich Zeuge. Da gibt es noch Leute, die sich zusammentun und sagen, bei uns soll sich etwas rühren, wir wollen uns gemeinsam etwas schaffen, wir machen miteinander einen Musikverein, wir machen miteinander einen Verschönerungsverein, wir machen miteinander eine Jugendgruppe, und bei den einen heißt es Katholische Jugend, bei den anderen heißt es Landjugend und bei den Dritten heißt es Junge ÖVP – genauso ist es. Und das Spannende ist, dass die jungen Menschen, die da dabei sind ... (Heiterkeit bei den NEOS. – Zwischenrufe.) – Das ist schon erstaunlich. Diese besondere künstliche Lustigkeit der NEOS bei diesem Thema ist wirklich eigenartig. Und wenn Herr Scherak die 289 Millionen € Umsatz der Caritas mit der Jungen ÖVP von Bockfließ vergleicht, dann weiß man, dass ihr in der Wirklichkeit nicht angekommen seid. – Aber macht nichts. (Beifall bei der ÖVP.) Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben viele Vereine. Wir haben viele Menschen, die im Ehrenamt ihre Zeit einsetzen und für die anderen etwas zustande bringen wollen. Das Einzige, was sie dafür kriegen, ist eine schöne Zeit, weil sie sich miteinander ein Ziel setzen, das Ziel erreichen und sich dann gemeinsam darüber freuen. Und in diese Welt schlägt eine Steuerreform ein, und wie aus heiterem Himmel liegt eine Registrierkasse mittendrin. Die brauchen die nicht. Wir sind ganz sicher, dass da einiges überschießend gemacht wurde. Sie brauchen nicht herumzureden, das, was wir jetzt reparieren, haben viele von uns damals schon gesagt: Das brauchen wir nicht! Und jetzt reparieren wir es nach dem Motto: Net wach, net gach, aber zach! Die richtigen Dinge haben zu geschehen. Wir sind stolz darauf, dass wir unsere Vereine draußen haben, dass wir die Leute draußen haben, die die politische Arbeit im flachen Land machen. Wir sind stolz darauf, dass es Leute gibt, die sagen: Ich stehe zu etwas, und ich will gemeinsam etwas zustande bringen! Ich sage Ihnen etwas: Die Leute, die jetzt draußen vielleicht einen Punsch machen oder einen Adventmarkt oder vielleicht eine Kalenderaktion oder sonst irgendetwas – vielleicht für eine politische Partei –, das sind Leute, die das miteinander machen wollen, weil ihnen nicht wurscht ist, was in der Gemeinde passiert. Wenn die dann gemeinsam ein Festl machen und miteinander etwas zustande bringen, dann haben die auch das Recht, dass sie dort etwas einnehmen und für die Politik verwenden. Und die Leute, die das machen, das sind die, die bei der nächsten Wahl – bei der Präsidentenwahl – dort sitzen werden. Sie haben sicher nicht eure Kandidaten unterstützt, aber erfüllen die demokratische Pflicht und setzen sich hin, weil von euch keine Wahlbeisitzer kommen. (Beifall bei der ÖVP.) Und das ist die Wirklichkeit, und die Leute unterstützen wir. Diese Leute sollen die Möglichkeit haben, dass sie ihre Gemeinschaft so leben, wie sie das wollen. – Danke schön.