NÖ LAK setzt auf Integration

Die NÖ Landarbeiterkammer widmet sich verstärkt dem Informationsaustausch mit ihren Mitgliedern mit Migrationshintergrund. Am gestrigen Donnerstag fand dazu in Obersiebenbrunn (Bez. Gänserndorf) der 4. LAK-Integrationsdialog statt.

Mehr als 20 Prozent der Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft in Niederösterreich haben ausländische Wurzeln. Um speziell diesen Personenkreis ihrer Mitglieder besser ansprechen zu können, hat die NÖ Landarbeiterkammer mit ihrem Integrationsdialog eine eigene Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen. Nach erfolgreichen Gesprächsrunden in St. Pölten, Baden und Korneuburg war die NÖ LAK mit ihrem 4. Integrationsdialog im Landgasthaus Kopriva in Obersiebenbrunn zu Gast, wo mehr als 30 Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund aus dem Marchfeld – von Guts- und Landarbeitern bis zum Kraftfahrer und Silomeister in den Lagerhäusern – der Einladung folgten, um mit dem Präsidium der NÖ Landarbeiterkammer, Repräsentanten des Landes NÖ und des Außenministeriums sowie Dienstgebervertretern über ihre persönlichen Erfahrungen, ihren Arbeitsalltag und ihre Probleme zu diskutieren.  Lebhafte Diskussion Wieviele verschiedene Aspekte das Thema Integration beinhaltet, brachte der fast zweistündige Gedankenaustausch bestens zum Ausdruck. Von Sprachdefiziten über Schwierigkeiten bei Behördenwegen bis zu Problemen bei der Anerkennung von erworbenen Qualifikationen wurden viele Themenbereiche angesprochen und diskutiert. Landtagsabgeordneter René Lobner betonte vor allem den Willen zum Miteinander als wichtigen Faktor: „Integration heißt aus meiner Sicht einerseits zu fördern, sie andererseits aber auch einfordern zu dürfen. Wenn wir dem Motto des Aufeinanderzugehens treu bleiben, kann gemeinsam sehr viel bewegt werden.“ Positiv fiel auch das Fazit des Leiters des Integrationsservice der NÖ Landesakademie Mag. Murat Düzel aus, der die Bedeutung sozialer Kontakte für eine erfolgreiche Integration hervorhob: „Es ist nicht nur wichtig die Sprache zu lernen, sie muss danach auch geübt werden. Unserer Meinung nach funktioniert das am besten durch ehrenamtliche Tätigkeiten, wie etwa bei der Feuerwehr oder beim Sportverein.“ Freistetter: „Möchten Kommunikation intensivieren“ Sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung zeigte sich auch NÖ Landarbeiterkammer-Präsident Ing. Andreas Freistetter: „Unser Ziel ist es, unseren Mitgliedern mit nichtdeutscher Muttersprache in Zukunft noch besser als Partner zur Verfügung stehen zu können. Mit unseren Dialogen möchten wir die Kommunikation intensivieren, ihnen unsere Leistungen und Förderungen näherbringen und auch diesen Menschen das Gefühl geben, dass sie zu 100 Prozent zur Familie der NÖ Landarbeiterkammer gehören. Ich glaube, dass uns das heute sehr gut gelungen ist“, so Freistetter, der abschließend auch auf erste Ergebnisse der bisherigen Dialoge verweisen konnte. So übernimmt die LAK 50 Prozent der Kosten bei Deutsch-Kursen, außerdem ist mit Nenad Stanacev aus Heiligenkreuz seit dem Vorjahr auch ein erster Funktionär mit Migrationshintergrund in den LAK-Gremien vertreten. Info zur NÖ Landarbeiterkammer: Als gesetzliche Interessenvertretung für unselbständige Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft betreut die NÖ Landarbeiterkammer bis zu 24.000 Mitglieder in ganz NÖ. Zu den Mitgliedern zählen u.a. Beschäftigte in den Raiffeisen Lagerhäusern, in der Forstwirtschaft sowie in Wein-, Obst- und Gartenbaubetrieben.